Merchweiler Seelöwen holen 2 x Gold und 2 x Silber bei der Deutschen Meisterschaft der Eisschwimmer

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Am 10. und 11. Januar fanden die ersten German Open der Eisschwimmer bei 4,3 Grad Wassertemperatur im Wöhrsee im bayerischen Burghausen statt. Und mit dabei unter den 180 Athleten aus 16 Länder: Fünf Merchweiler Seelöwen. Diesmal traten die einzigen saarländischen Eisschwimmer nur in den Kurzdistanzen 25 m Freistil, 25 m Brust und 50 m Freistil an und waren überaus erfolgreich. Den Medaillen-Regen eröffnete Sandra Brettar, die in 25 m Freistil nur knapp die Goldmedaille ihrer Altersklasse verpasste. Diese sicherte sich Dorothee Suck über 25 m Brust. Bei den anschließenden 450 m Rennen waren die Seelöwen diesmal nur Zuschauer, sind aber bei der WM 2012 in Riga und der WM 2014 in Finnland selbst schon mal über die Langdistanz gestartet. Hier gab es ein spannendes Rennen zwischen dem Weltrekordhalter über die Eismeile (1600 m in 21:38 Minuten), dem Deutschen Christof Wandratsch und dem amtierenden Weltmeister über die 450 Meter-Distanz, dem Esten Henri Karma, das Wandratsch knapp für sich entscheiden konnte, wobei er mit 5:48 Minuten nur 4 Sekunden am Weltrekord vorbeischwamm. Am Abend war Wandratsch dann noch zu Gast im ZDF-Sportstudio in Mainz, wo er neben seinen Erfahrungen im Eisschwimmen und der ersten erfolgreichen Bodenseequerung in Längsrichtung auch über die laufende Deutsche Meisterschaft berichtete.


Das Team der Merchweiler Seelöwen an der Wettkampfstätte vor historischer Kulisse, der längsten Burg der Welt. Von links: Sandra Brettar (2 x Silber, 25 u. 50 m Freistil), Michael Marx, Dorothee Suck (Gold, 25 m Brust), Sarah Blankenburg und Christian Baltes (Gold, 50 m Freistil).

Nach frühlingshaften 17 Grad am Vortag gab´s am zweiten Wettkamptag die optimalen Bedingungen für´s Eisschwimmen: Bei winterlichen Temperaturen und Schneefall fanden die 50 m Freistil Rennen statt. Und wieder war es Sandra Brettar, die eine Silbermedaille errang, bevor dann Christian Baltes in einem sehr starken Rennen die Goldmedaille über 50 m Freistil in seiner Altersklasse erschwamm. Auch die beiden weiteren Starter, Sarah Blankenburg und Michael Marx waren mit ihren Leistungen zufrieden, sie konnten jeweils ihre Bestzeiten der letzten Weltmeisterschaft steigern. Bei den abschließenden 1000 m Rennen feuerten die Seelöwen dann die Athletinnen und Athleten gehörig an, denn vor dieser Distanz haben sie enormen Respekt „450 m im Eiswasser verlangen dem Körper schon alles ab, mehr als der härteste Marathon“, so Michael Marx, Marathonläufer und Eisschwimmer, „daher sind 1000 m zurzeit einfach unvorstellbar.“



Sarah Blankenburg und Dorothee Suck mit Weltklasse-Schwimmer Christof Wandratsch nach dem 25 m Brust-Wettbewerb.


Insgesamt eine sehr erfolgreiche erste Deutsche Meisterschaft und die Organisatoren warben damit dafür, die Weltmeisterschaft 2017 nach Burghausen zu holen. Außerdem verkündete der Präsident der International Iceswimming Association, der Südafrikaner Ram Barkai, dass sie daran arbeiten, dass Eisschwimmen als olympische Disziplin bei den Winterspielen eingeführt wird. Eine Demonstration dazu gab´s in Sotchi jedenfalls schon mal. Die Seelöwen freuen sich nun auf das nächste Event, den Winterswimming-Cup im slowenischen Bled, dazu haben sie noch 5 Wochen Zeit zu trainieren.


Christian Baltes (mit grüner Badekappe) liegt bei seinem 50 m Freistil-Rennen bereits nach der Wende an erster Stelle. Trotzdem gab´s ein Herzschlag-Finale.